Digitale Gesundheitsvorsorge
Der Freistaat Bayern fördert im Rahmen eines neuen Förderprogramms für Postdocs Digitalisierungs-Projekte von sieben herausragenden wissenschaftlichen Talenten mit insgesamt rund drei Millionen Euro. Die ausgewählten Forscherinnen und Forscher werden in ein neues Graduate Center am Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt), einem Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, aufgenommen. Zwei Personen kommen dabei aus der FAU – und eine davon ist Dr. Maximilian Schäfer, Post-Doc am Lehrstuhl für Digitale Übertragung (IDC).
Das Internet of Things (IoT) ist ein inzwischen bekanntes Konzept: Es vernetzt verschiedene Elemente der Gesellschaft und Industrie in einem globalen Ökosystem von Daten. Das sogenannte Internet of BioNanoThings (IoBNT) hebt das Konzept auf eine neue Ebene: Es vernetzt den menschlichen Körper mit dem Internet und ermöglicht es so, den Gesundheitszustand zu beobachten. Daran forscht Maximilian Schäfer.
Mithilfe des IoBNT können Krankheiten früh erkannt und gezielt behandelt werden. Im Gegensatz zu bestehenden IoT-Geräten zur externen Gesundheitsüberwachung bilden IoBNT-Geräte ein „in-body“-Kommunikationsnetzwerk, also ein Netzwerk im Körper. Ermöglicht wird die „in-body“-Kommunikation durch molekulare Kommunikation, ein neuartiges Kommunikationsparadigma, bei dem Informationen in den Eigenschaften von Molekülen kodiert werden. So sollen präzisere Diagnosen und personalisierte Behandlung auf Organ- oder sogar Zellebene ermöglicht werden. Nicht nur die personalisierte Gesundheitsversorgung profitiert vom IoBNT – auch das Gesundheitssystems als solches: So lassen sich beispielsweise durch die Auswertung der Daten aller Teilnehmer/-innen im IoBNT bevorstehende lokale Ausbrüche von Infektionskrankheiten vorhersagen.